CELLE (gu). Mit dem Fotoapparat in der Hand schleicht Dirk Göhner um einen Porsche 1600 herum. Der blank polierte, silberne Flitzer glitzert in der Sonne
auf dem Celler Schützenplatz. Der Autofan drückt auf den Auslöser — das edle Gefährt ist verewigt. „Es ist schön, sich solche Autos anzuschauen. Manchmal fotografiere ich auch die
Motorräume“ erzählt Göhner, der privat einen VW-Käfer fährt — Baujahr 1961. Und wegen der Käfer ist Göhner aus Meine nach Celle gekommen. Denn gestern war das 10. Käfertreffen
auf dem Parkplatz an der Hafenstraße. 240 Käfer- und Co.-Besitzer hatten bis zur Mittagszeit ihre Oldtimer auf der Allerinsel geparkt.
Besonderer Höhepunkt: eine Ansammlung der
berühmten „Gelb- schwarzen-Renner“ (GSR). Eine, wie der Name schon sagt, gelb-schwarz lackierte Sonder- edition, die VW 1973 auf den Markt gebracht hatte. Stückzahl: 3500. „Heute
gibt es nur noch an die 35 bis 40 dieser Renner, die zugelassen sind“, erklärt Carsten Meyer, vom 1. Käferclub Celle. Meyer ist selbst stolzer Besitzer eines der seltenen Exemplare.
Elf GSR-Besitzer kamen nach Celle und tauschten Adressen aus. Mit Fünfen hatte Meyer nur gerechnet. „Das Besondere ist nicht nur die Lackierung, sondern auch die für damalige Verhältnisse
großen
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175er-Reifen, das Lenkrad, die Sportsitze und die 5 1/2-Zoll- Felgen“, erklärt der Autonarr. Und die gestärkte* Frontschürze für den Motor. Vorbei
an Käfern aller Art —Käfer in Renndesign, eine schwarze Käfer- taxe (1952) und Käfer, über deren Motorhaube sich Käferfanatiker beugen und diskutieren, geht es zu den hübsch
aufgereihten Karmann Ghias. Zum 100-jährigen Firmen- bestehen hat der Käferclub zusam- men mit Karmann eine kleine Son- derschau der schnittigen Sport- wagen zusammengestellt.
Auf
dem Teilemarkt schlendert Jens Sturhan an den Ständen vorbei. Motorteile, Türen, Kotflügel, Spiegel — hier findet der Bastler alles, was er für die Restaurierung seines liebsten
Gefährts braucht. Etwas Spezielles sucht Sturhan, der extra mit seiner Frau und Freunden aus Bad Oeynhausen angereist ist, nicht: „Wenn ich ein besonderes Schnäppchen finde, schlage ich
zu.“ Auf Vorrat kaufen, lohne sich nicht. „Dann liegt das Zeug ja nur auf Halde“, sagt der Käfer-Fan. Geschraubt werde erst im Winter. Und da hat Sturhan jede Menge zu tun.
Denn zu Hause in Bad Oeynhausen hat er insgesamt fünf Käfer in der Garage stehen.
*geschlitzte Frontschürze für den Ölkühler
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